Unser neues Ganztagshaus in der Frankfurter Neuen Presse am 29.11.2010
Ein neues Wir-Gefühl
Der Erweiterungsbau der GKS wirkt sich positiv aufs Klima aus
1,9 Millionen Euro hat das Gebäude gekostet. Ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Ganztagsschule ist getan.
Von Kristiane Huber
Schwalbach. Alles sieht aus wie aus einem Guss: Das neue Ganztageshaus an der Georg-Kerschensteiner-Schule (GKS) ist architektonisch über einen geschlossenen Brücken-Durchgang mit dem alten Schulgebäude verbunden. Die Farbgebungen der Fassaden korrespondieren. Sie verschmelzen die beiden Einzelbauten optisch zu einer Einheit. In leuchtendem Rot mit Gelb- und Blautönen erstrahlen die Außenwände des kürzlich fertiggestellten Ganztageshauses. In blendendem Blau mit roten Farbelementen ist das betagtere Schulgebäude nun passend dazu herausgeputzt. Auch das Schulgebäude wurde saniert, eine Aula ist noch im Bau.
Die offizielle Einweihung des vom Main-Taunus-Kreis als Schulträger errichteten Ganztagesbereiches, in den rund 1,9 Millionen Euro investiert wurden, ist zwar erst am 7. Dezember. Doch die neuen Räume werden schon seit Schuljahresbeginn für die Pädagogische Mittagsbetreuung (PMB) an der Schule genutzt. «Wir sind überglücklich mit unserem neuen Ganztagshaus», sagt Schulleiterin Gudula Farwig. «Viele unserer Wünsche wurden berücksichtigt. Alles ist sehr gelungen. Nicht nur optisch, sondern auch faktisch sind die Schule und die neuen Räume schon zu einer Einheit geworden. Unsere Schule ist damit noch ein Stück mehr, nicht nur Lern-, sondern auch Lebensort geworden.»
Die Pädagogische Mittagsbetreuung, die es seit 2008 an der Grundschule in der Limesstadt gibt, ist zwar ein erstes Ganztagsangebot, es macht die GKS jedoch noch nicht zur Ganztagsschule. Lediglich eine zusätzliche Lehrerstelle bewilligt das Land für die PMB, 25 000 Euro jährlich gibt der Kreis dazu. «Ein echter Ganztagsschulbetrieb ist nach wie vor unser eigentliches Ziel», sagt die engagierte, langjährige Schulleiterin. «Wir haben im Dezember 2009 beim Hessischen Kultusministerium den Antrag gestellt, Ganztagsschule zu werden.» Noch sei aber nichts entschieden.
Mit dem neuen Ergänzungsbau ist die Schule jetzt jedoch für den Ganztagesbetrieb gerüstet. Das neue Gebäude verfügt über eine großzügige Mensa und Sanitäranlagen im Erdgeschoss sowie über einen Arbeitsraum mit drei Computern, ein Spiel- und Bastelzimmer, ein Ruhezimmer und einen Raum für die Schulsozialarbeit im Obergeschoss. Farwig: «Unser Restaurant Kerschensteiner, wie wir die Mensa inzwischen nennen, läuft einwandfrei. Außerhalb der Essenzeiten ist der Raum multifunktional nutzbar, das bringt uns viele Vorteile.»
Seit das neue Gebäude in Betrieb ist, können jetzt 135 der 234 GKS-Schüler an der PMB teilhaben: Mehr als doppelt so viele Kinder wie bisher können jetzt an fünf Tagen in der Woche nach dem Unterricht an der Schule Mittagessen und anschließend bis 14 beziehungsweise 14.30 Uhr gemeinsam Hausaufgaben machen, spielen oder an diversen Arbeitsgemeinschaften teilnehmen. «Wegen der geringen Personalausstattung für die PMB sind damit unsere Kapazitäten erst mal erschöpft», sagt Farwig. Die PMB an der GKS ist begehrt und beliebt – eine Erfolgsgeschichte von Beginn an. «Für Pädagogen gibt es nichts Schöneres, als wenn Schüler sagen: Wir wollen länger an der Schule bleiben, wir wollen in die PMB», sagt Farwig. Die zusätzliche Förderung und Betreuung hat an der GKS gerade auch deshalb eine immense Bedeutung, weil 70 Prozent der Schüler einen Migrationshintergrund haben und etliche Kinder aus sozial schwierigen Verhältnissen kommen. Darauf weist die Schule immer wieder hin. Farwig freut sich besonders, dass durch die PMB im neuen Haus ein ganz anderes Wir-Gefühl entsteht: «Die PMB ist altersübergreifend, Schüler aus allen Klassen lernen sich dort kennen, die Älteren helfen den Jüngeren. Wir sind auf einem guten Weg.»
Der Erweiterungsbau der Kerschensteiner-Schule (Ostring) wird am Dienstag, 7. Dezember, eingeweiht. Beginn: 12 Uhr.
